Es ist beruhigend einen Keller voller Vorräte zu haben. Bis jetzt haben wir wenn es um Sattmacher geht auf Kartoffeln gesetzt. Da wir unseren Selbstversorgungsgrad etwas erhöhen wollen, und nicht unbedingt nur noch Kartoffeln essen möchten kam Mais in die Diskussion. Mais gibt es in vielen Varianten und Farben, die Vielfalt reizt mich schon lange.

Bei all der Vielfalt muss man beim Mais beachten, dass er ein strenger Fremdbefruchter ist. Und im Gegensatz zu Kürbis spielt das nicht erst bei der nächsten Aussaat eine Rolle. Schon an den Körnern sieht und schmeckt man anscheinend Unterschiede.

Sortenwahl

Neben einer Grossen Vielfalt an Farben und Formen bieten die verschiedenen Sorten auch unterschiedliche Eigenschaften für die Verwendung in der Küche.

  • Hart- oder Hornmais (convar. mays) wird als Speisemais, Futtermais und zur Silagegewinnung verwendet.
  • Zahnmais (convar. dentiformis) ist ein Speisemais, Futtermais aber auch zur Mehlgewinnung geeignet.
  • Popcornmais, Puffmais, Erdbeermais (convar. microsperma) kann wie der Name sagt für Popcorn verwendet werden
  • Zuckermais (convar. saccharata) ist wohl bekannt.
  • Wachsmais (convar. ceratina) ist eher von Zutatenlisten für Puddings und Saucen bekannt (modifizierte Wachsmaisstärke)
  • Stärke- oder Weichmais (convar. amylacea) Speisemais, Mehlmais, Biermais, Tortillamais.

Nun würde mich diese Auswahl natürlich reizen, sofort in die Vollen zu greifen, und alle Möglichen Sorten direkt auszuprobieren. Bunter Popcornmais, roter Zuckermais, schwarze Polenta oder genau andersrum, es gibt alles. Mein Bild von Maispflanzen ist klar dominiert von den Futtermaisfeldern im Schweizer Mittelland. Gut zwei Meter hohe Pflanzen, mit je ein oder zwei Kolben dran. Aber auch da gibt es grössere Unterschiede. Die Sorten Abenaki und Ottofile giallo beispielsweise werden nur 120cm hoch.

Der Fakt, dass Mais ein strenger Fremdbefruchter ist, bremst die Euphorie ein wenig. Zwei Sorten möchte ich allerdings schon probieren. Ein Zuckermais und ein Polentamais. Im Handbuch Samengärtnerei steht, zwischen zwei Sorten sei ein Abstand von 400-500m nötig. Das kann man natürlich ein wenig relativieren, weil es bei unserem Maisanbau nicht um Erhaltungszucht bedrohter Sorten geht, sondern um den Anbau als Speisemais. Ausserdem haben wir hier im Sommer zwei Vorherrschende Windrichtungen. Taleinwärts und Talauswärts. Ich gehe davon aus, dass der Abstand quer zur Windrichtung nochmal verkleinert werden kann. Eine weitere Variante um mehrere Sorten anzubauen, ist diese jährlich zu wechseln. Ein Jahr eine Sorte Polentamais, im nächsten Jahr eine Sorte Mais für Mehl. Getrocknet sind die Maiskörner jahrelang haltbar.

Anbaubedingungen

Mais mag warme Füsse. Ausgesät werden kann er ab einer Bodentemperatur von 12°C. In unseren heissen, trockenen Sommern muss er wahrscheinlich in der Wachstumsperiode und zur Bildung der Kolben gewässert werden. Eventuell lohnt es sich auch die Pflanzen vorzuziehen, um die Vegetationsperiode so etwas zu verlängern. Wie realistisch das allerding ist, wenn wir einen kleinen Acker bepflanzen möchte. Bei einem Pflanzabstand von 30-40cm und einem Reihenabstand von 60cm wäre es zwar überschaubar. 8-12 Pflanzen pro Quadratmeter liesse sich schon vorziehen. Allerdings kann man mit Vlies sicher auch etwas herausholen.

Die nächste Frage, die sich stellt, ist nur welchen Platz nun der Mais bekommt. Eine neue Fläche, die dieses Jahr dazu kommt ist für Chili oder Tomaten reserviert. Da ist für Mais wahrscheinlich zu reichlich Mist drauf. Eine weitere Fläche daneben ist noch nicht vorbereitet, da ist zu wenig Boden für Mais. Diese Fläche könnte man diesen Frühling noch mit frischem Mist bepacken und mit Kürbis bepflanzen. So lässt sich recht schnell guter Boden aufbauen. Wahrscheinlich wird der Mais erstmal im Hausgarten Platz finden. Und weitere Flächen wollen wir so oder so mittelfristig noch für Acker bereit machen.

Verarbeitung

Der letzte Punkt vom Polentamais bis er auf dem Teller landet, ist natürlich die Verarbeitung. Im Handel gibt es verschiedene Mühlen, die für die harten Maiskörner geeignet sind. Als Bonus lässt sich damit auch anderes wie Bohnen oder Kichererbsen mahlen. Und natürlich Getreide. Aber da der Mais erstmal gesät wird und wachsen muss, eilt es noch nicht mit der Mühle. Wenn die Körner dann da sind, kann man sich immer noch um diesen Punkt kümmern.

Published On: 21. Januar 2022Kategorien: GartenSchlagwörter: ,

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